Die Welt der Kastraten

Sonntag, 09.06.2024 , 15.30 Uhr 

Rathausprunksaal 


Der Wiener Countertenor Thomas Lichtenecker, begleitet vom Concilium musicum Wien lässt das Publikum eintauchen in die klangliche Welt der Kastraten. Sie präsentieren eine Auswahl an Arien und Instrumentalwerken, die schon zu ihrer Zeit Furore machten. Als frenetisch gefeierte Zwischenwesen waren die Kastraten die Lieblinge der Frauen und vieler Komponisten im 16. bis zum 19. Jahrhundert. Durch ihre besondere Virtuosität und Klangintensität verzauberten die männlichen Soprane ihr Publikum und erlangten große Berühmtheit wie z.B. Carlo Maria Michelangelo Nicola Broschi, besser bekannt als Farinelli. Um einen noch tiefgreifenderen Eindruck dieses einerseits zweifelhaften aber doch faszinierenden Kapitels der Musikgeschichte zu vermitteln, führt ein Moderator durch die Veranstaltung. Musiziert wird auf historischen Instrumenten aus der Entstehungszeit der aufgeführten Werke.

Karten zu 39,- € (Kat .1) 

 28,- € (Kat. 2)

 17,- € (Kat. 3)

 12,- € (Kat. 4)


Zu den Tickets

Die Welt der Kastraten


Johann Joseph Fux
(1660 – 1741
)Ouverture C-Dur aus „Concentus musico-instrumentalis
“für Streicher und Basso continuo

Grave – Allegro – Grave


Christoph Willibald Gluck
(1714 – 1787)
Che faró senza Euridice Arie aus
„Orfeo ed Euridice“

Georg Friedrich Händel
(1685 – 1759)
Arie Lascia ch'io pianga aus „Rinaldo“

Johann Joseph Fux
Aus „Concentus musico-instrumentalis“
für Streicher und Basso continuo
Aire – Menuet

Alessandro Stradella
(1642 - 1682)
Pietà signore, Aria di chiesa (Preghiera)

Antonio Vivaldi
(1678 – 1741)
Allegro aus dem Concerto in d-Moll
für Viola d’amore
Arie Cum dederit aus „Nisi dominus“
Allegro aus dem Concerto in d-Moll
für Viola d’amore

Johann Adolph Hasse
(1699 – 1783)
Vo disperato a morte Arie aus
„La clemenza di Tito”

Thomas Lichtenecker
COUNTERTENOR


Christoph Angerer

VIOLINE & VIOLA D’AMORE


Peter Friséea

CEMBALO


Milan Nikolić

VIOLINE


Amarílio Ramalho

VIOLA


Ute Groh

VIOLONCELLO


Damián Posse

KONTRABASS

Countertenor Thomas Lichtenecker


Der aus Wien stammende Countertenor Thomas Lichtenecker studierte an der Universitat für Musik und darstellende Kunst in Wien bei KS Edith Lienbacher, Gabriele Lechner und KS Robert Holl.


In der jüngeren Vergangenheit konnte er seine große darstellerische und musikalische Bandbreite unter Beweis stellen: im Theater an der Wien in „La Liberazione“ von Francesca Caccini und am Stadttheater Klagenfurt in der Uraufführung von Bernhard Langs Oper „Hiob“ als Menuchim, an der Wiener Volksoper als Stimme Apollos in Brittens „Tod in Venedig“ und als Kastrat Caffarelli in Christian Kolonovits BaRock Musical „Vivaldi – die fünfte Jahreszeit“, als Cesare, das Schauobjekt in der österreichischen Erstaufführung des Musicals „Das Cabinet des Doktor Caligari“ am Tiroler Landestheater Innsbruck, als Damon und Merkur in Haydns Singspiel „Der Traum“ beim Hudebni Festival Znojmo und in Petronell (Österreich). Er war in „L’orfeo“ von Monteverdi an der Königlich Danischen Oper Kopenhagen ebenso erfolgreich wie in einer Oper von Bernhard Lang und Michael Sturminger nach Arthur Schnitzlers „Der Reigen“ bei den Bregenzer Festspielen und an der Neuen Oper Wien, in einer Musiktheater-Performance von Letizia Renzini mit dem Titel „Love, You Son Of A Bitch“ an der Staatsoper Unter den Linden oder in der Titelrolle in „Das Gespenst von Canterville“ an der Münchner Kammeroper.


In den Jahren davor sang Thomas Lichtenecker u.a. in der Uraufführung von Salvatore Sciarrinos „Ti vedo, ti sento, mi perdo“ am Teatro alla Scala di Milano und an der Staatsoper Unter den Linden in Berlin, wo er weiters neben dem Miles in „Turn of the Screw“ auch als Le Petit Arabe, 3ème Monsieur und Jeune Matelot in Martinus „Juliette“ auf der Bühne stand. In der Uraufführung einer Oper von Christian Spitzenstaetter mit dem Titel „Stillhang“ bei den Tiroler Festspielen in Erl überzeugte er ebenfalls in einer zentralen Rolle
.Schon zu Beginn hatten den jungen Sanger seine Engagements an das Teatro San Carlo in Lissabon, das Züricher Opernhaus, das Nationaltheater Mannheim, sowie an das Theater Chemnitz geführt. Weiters sang Thomas Lichtenecker wiederholte Male an der Kammeroper München sowie bei diversen Festivals, wie dem Winter International Arts Festival in Sochi, dem Jopera-Festival in Jennersdorf, dem Kirchenmusikfestival in Retz sowie dem Festival für Alte Musik in Regensburg.


Sein breit gefachertes Opernrepertoire reicht vom Barock bis zur Moderne. Zu seinen wichtigsten Rollen zahlen unter anderem Bradamante in Handels „Alcina“, Amor und Valetto in Monteverdis „L’incoronazione di Poppea“, Prinz Orlofsky in „Die Fledermaus“, Cherubino in „Le Nozze di Figaro“, Clearte in Hölszkys „Hybris“ oder Un Giovane und Voce lontana in Salvatore Sciarrinos „Superflumina“.


Auch auf dem Konzertpodium machte er sich mit Partien aus allen Epochen von der Altpartie in Pergolesis „Stabat Mater“ bis zum Schwan in Orffs „Carmina Burana“, oder dem Boy-Solo in Bernsteins „Chichester Psalms“ einen Namen. Großen Erfolg hatte er mit Konzerten mit dem Barockensemble der Wiener Symphoniker mit Arien von G.F. Handel, bei denen auch die CD „Musica Inflamata“ aufgenommen wurde.


Thomas Lichtenecker arbeitete mit Dirigenten wie Daniel Barenboim, Maxime Pascal, Ivor Bolton, Paolo Carignani, Jos van Veldhoven, Julia Jones, Lars Ulrik Mortensen, Tito Ceccherini, Andreas Schüller, Johannes Wildner, Christian Kolonovits und Christopher Moulds und mit Regisseuren wie Claus Guth, Jürgen Flimm, Martin Kusej, Harry Kupfer, Andrea Schwalbach, Jetske Mijnssen, Matthias Davids, Robert Meyer und Dominik Wilgenbus.

Concilium musicum Wien


Das Concilium musicum Wien wurde 1982 von Paul und Christoph Angerer gegründet, um Werke des 18. Jahrhundert authentisch zu musizieren. Seither erweitert sich das Repertoire kontinuierlich und das Ensemble, dessen Erscheinungsform vom Duett bis zum Orchester variiert, ist heute für sein umfangreiches musikalisches Spektrum bekannt. Das Concilium musicum Wien brachte und bringt in weltweiten Konzerten wertvolle Musik aus den Archiven zum Klingen, führt jene von zu Unrecht vergessenen Komponisten auf und rückt selten gespielte Werke wieder ins rechte Licht – ohne dabei dem Zeitgeist entsprechende künstlerische Neuschöpfungen und -interpretationen außer Acht zu lassen. Musiziert wird auf authentischen Instrumenten aus der Entstehungszeit der aufgeführten Werke, um der Intention der Komponisten nach aktuellem Wissensstand so nahe wie möglich zu kommen. Rundfunk- und Fernsehaufnahmen sowie zahlreiche pramierte Tontragerproduktionen dokumentieren das vielfaltige Repertoire des Concilium musicum Wien, das auch als „Ensemble in residence“ der Haydn-Gesellschaft Wien in Erscheinung tritt.

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