
Johannes von Tepl, „Der Ackermann und der Tod“
Schauspiel mit Musik
Samstag, 4. Juli 2026, Einführung: 19.00 Uhr , Beginn: 19.30 Uhr
Heilig Kreuzkirche Landshut
Der Ackermann und der Tod "ist ein Streit, dergestalt, dass einer, dessen Liebste gestorben ist, den Tod zur Redestellt, woraufhin sich der Tod verantwortet.«" So lautet Johannes von Tepls eigeneZusammenfassung seines Textes von 1400, der heute zu den bedeutendsten Prosadichtungen des späten Mittelalters und der frühen Neuzeit gezählt wird.Zwei Schauspieler in den Rollen der Streitgegner nutzen für ihr Spiel den gesamten Kapellenraum.
Durch Konzentration des Textes auf seine zeitlose Substanz entsteht Raum für Musik, die sich gemäß mittelalterlichem Denken als irdisches Echo der himmlischen Sphärenklänge versteht und zugleich die Zustände der menschlichen Seele in Tönen malt.
Mit seiner Verbindung von Musik, Sprache und Szene behandelt „Der Ackermann und derTod" das Thema Vergänglichkeit auf sinnlicher ebenso wie auf verstandesmäßiger Ebene.Er richtet sich an alle, die in der Kunst Orientierung und Inspiration suchen bei ihrer persönlichen Auseinandersetzung mit dem Tod und folglich dem Leben.
Mitwirkende:
Regie: Dominik Wilgenbus
Kostüme und Masken: Sandra Münchow
Der Ackermann: Guido Drell
Der Tod: Markus Beisl
Gottes Urteil: Dominik Wilgenbus
Stimme eines Engels: Marie Maidowski
Orgel: Aris Alexander Blettenberg
mit Werken von von J. S. Bach und Stölzel
Einführung in das Werk 30 Minuten vor Vorstellungsbeginn.
Die Mitwirkenden
Guido Drell
Guido Drell wurde in Waren an der Müritz geboren und entdeckte seine Liebe für die Schauspielerei, als er neben seiner Ausbildung zum Goldschmied in Worps-wede in Projekten der Theaterwerkstatt Bremen unter der Leitung von Holger Möller mitwirkte. »Spätestens in der Rolle des König Gunther in einer Nibelungen-inszenierung war es um mich geschehen.« Seine Ausbildung begann er an der Theaterakademie Mecklenburg-Vorpommern in Zinnowitz auf der Insel Usedom und beendete sein Studium an der Schauspielschule TheaterRaum München unter Heiko Dietz. Der Gewinn des Lore-Bronner-Nachwuchswettbewerbs 2011 kräftigte seinen Wunsch, als freischaffender Künstler die Bühnen der Region und darüber hinaus zu erobern.So führte Ihn dieser Wunsch auf die Freilichtbühne der Insel Reichenau, ins Theater an der Rott in Eggenfelden,
zu Bluespots Productions Augsburg, zu den Burgfestspielen in Mayen, zum Straßentheater nach Kopenhagen, zu den Brechtfestspielen in Augsburg, auf die Freilichtbühne des Bau-hoftheaters in Braunau am Inn und an noch viele andere Bühnen. Dabei spielte er mal den Figaro in dem Theaterstück »Der tollste Tag« oder den Don Quichotte im Schauspiel mit Gesang in der Fassung von Herbert Müller, den Bauern aus » Sauschlachten« von Peter Turrini oder Vincent aus »Folie à Deux«, einer Theaterperformance von Leonie Pichler im Planetarium in Augsburg, um nur einige zu nennen. »Wenn Worte allein nicht mehr reichen, um das auszudrücken, was ich mitteilen möchte, dann muss ich singen.« Unter diesem Motto bildete er sich bei Opernsängerinnen wie Daniela Naini, Andreas Barth-Steinborn, Felicia Weathers und Studien an der Opernakademie Schloss Henfenfeld unter der Leitung von Denette Whitter zum Sänger im Bereich Oper und Operette weiter. Sein Debüt feierte er am Theater an der Rott in der Produktion »Rossini würde lieber Kochen«, eine Art musikalischer Lebenslaut zu Rossini, unter anderem als Impresario Domenico Bar-baja mit der Arie »La Calunnia«, gefolgt von Theophile aus »Frau Luna« in einer Inszenierung von Franziska Reng in der Pasinger Fabrik und viele weitere szenischen Liederabende im Cabaret Burghausen.

Marie Maidowsk
Die Berliner Sopranistin Marie Maidowski debütierte 2022 am Staatstheater Cottbus als Barbarina in Mozarts »Le nozze di Figaro« und als Pflegerin in Xavier Dayers »Alzheim«. Bei der Kammeroper München stellte sie sich als Susanna in »Die Hochzeit des Figaro« und Silvia in Haydns »Die wüste Insel« vor. 2023 verkörperte sie in der Philharmonie Luxembourg die Partie Lovis in der Weltpremiere der Kinderoper »Der Baum-geist« von Leonard Evers. Die junge Sopranistin ist Teilnehmerin des diesjährigen Young Singers Project der Salzburger Festspiele. Außerdem ist sie ab der Saison 2024/25 Mitglied des Internationalen Opernstudios der Staatsoper Hamburg. 2023 gewann sie zusammen mit ihrem Lied-Partner YoungSeob Jeon den Staets-huys Fund Prize und den Van Amelsvoort Prize der International Vocal Competition in 's-Hertogenbosch.
Zusätzlich wurde das Duo, das 2024 auch bei LIEDBasel zu erleben ist, mit dem Jury- und Publikumspreis des HIDALGO Liedwettbewerbs ausgezeichnet. Marie Maidowski ist Stipendiatin des Cusanuswerks und des Deutschen Bühnenvereins. Im Sommer 2024 absolviert sie ihr Masterstudium an der Hochschule für Musik und Theater München bei KS Prof.
Christiane Iven. Ihr Bachelorstudium in Gesang und Musiktheater beendete die Sopranistin
2022 in Berlin bei KS Prof. Julie Kaufmann.

Dominik Wilgenbus
Dominik Wilgenbus, geboren 1966 in Memmingen, aufgewachsen in Borken (Westfalen), studierte Thea-terregie bei Prof. August Everding und Prof. Cornel Franz in München und arbeitet seit 1991 freischaffend als Musiktheater- und Schauspielregisseur sowie Autor, Ubersetzer, Darsteller und Dozent. Er lebt in München, wo er 1997 das Metropoltheater und 2005 die Kammeroper München mitbegründet hat. Seine heute über 170 Inszenierungen umfassende Regie-tätigkeit führte ihn u. a. an die Jyske Opera Aarhus, das Gran Teatro Cordoba, die Wiener Volksoper, das Berliner Gorki-Theater, das Gärtnerplatztheater München sowie mehrfach nach Leipzig, Dortmund, Chemnitz, Klagenfurt, Meiningen, Regensburg, Rostock, Gießen, Coburg und Fürth. Zu seinen Werken zählen u. a. »Heidi - das Heimatmusical«, das Schauspiel mit Musik »Die Musketiere«, die Opern-Pasticcios »Der Diener zweier Herren« (Mozart), »Kaspar Hauser - ein Traumspiel« (Schubert), »Das Gespenst von Canterville« (Gershwin/Purcell), die Musikalische Komödie »Charleys Tante« (Ernst Fischer) sowie die Kinderstücke »Die Kuh Carmen - ein Muhsical« und, mit Burkhard Kosche, »Der eingebildete Krake - Meerchen mit viel Musik« für das Hofspielhaus München. Von 2005 bis 2008 war er Dozent an der Musikhochschule Nürnberg-Augsburg. Als Gast arbeitete er wiederholt am Konservatorium von Maastricht und an der Musikhochschule Nürnberg.
Seit 2019 hat er einen Lehrauftrag an der Musikhochschule Lübeck. Im Rahmen des Internationalen Opernkurses der Jeunesses Musicales Deutschland brachte er 2007 »La Cenerentola«, 2013 »Don Giovanni« und 2015 »Le nozze di Figaro« heraus und wird 2025 dort »Die Fledermaus« inszenieren.

Markus Beisl
Geboren 1996 im niederbayerischen Eggenfelden, wuchs Markus Beisl dort auf einem Bauernhof auf und begann seine Ausbildung 2016 an der Neuen Münchner Schauspielschule. 2018 erhielt er die Bühnenreife der paritätischen Prüfungskommision in Wien, 2019 erhielt er den Abschluss der Neuen Münchner Schauspielschule und den Lore-Bronner-Preis für Darstellende Kunst des Bezirk Oberbayerns. 2019 folgte ein Engagement bei den Weilheimer Fest-spielen. Zur gleichen Zeit spielte er am Theater Viel Lärm um Nichts. Des Weiteren ist er seit 2017 teil des Kollektivs Theater im Zwielicht. Es folgten Engagements u. a. am Blutenburgtheater, am Theater Viel Lärm um Nichts und am Hofspielhaus. 2021 und 2022 arbeitete er als Regieassistent in der Pasinger Fabrik sowie bei den Bad Hersfelder Festspielen.

Aris Alexander Blettenberg
Aris Alexander Blettenberg wurde 1994 in Mülheim an der Ruhr geboren. Er hat sich als Pianist, Dirigent und Komponist gleichermaßen einen Namen gemacht. Im Oktober 2021 gewann er den Internationalen Beethoven-Klavierwettbewerb Wien. Er ist außerdem 1. Preisträger des Internationalen Hans-von-Bülow-Wettbewerbs Meiningen 2015 in der Kategorie »Dirigieren vom Klavier«. Auftritte führten ihn in bedeutende Konzerthäuser, u. a. in den Wiener Musikverein, die Wigmore Hall London, den Palais des Beaux-Arts in Brüssel und zu renommierten Festivals (Kissinger Sommer, Klavier-Festival Ruhr, Festspiele Mecklenburg-Vorpommern). Er arbeitet u. a. mit Julia Fischer, Christian Tetzlaff, Julian Rachlin, dem Frankfurter Museumsorchester, dem Kammerorchester des Bayerischen Rundfunks und den Nürnberger
Symphonikern zusammen. Der deutsch-griechische Musiker erhielt seine Ausbildung in München, Salzburg und Hannover. Zu seinen Lehrern zählen Lars Vogt, Antti Siirala und Bruno Weil. Weitere Impulse erhielt er zudem von Rudolf Buchbinder, Gerhard Oppitz, Imogen Cooper und Vladimir Jurowski. Er ist Träger des Steinway-Förderpreises 2019, des Bayerischen Kunstförderpreises 2020 sowie Alumnus der Studienstiftung des Deutschen Volkes. Seit März 2022 ist er offizieller Bösendorfer Artist.

Sandra Münchow
Sandra Münchow ist in Hannover geboren und lebt seit über 20 Jahren mit ihrer Familie in Regensburg. Sie hat an der Universität Hildesheim angewandte Theater-und Kulturwissenschaften und ästhetische Praxis stu-diert. Sie entwirft Kostüm und Bühnenbilder für die Oper, das Schauspiel, die Operette und das Musical, u. a am Staatstheater Oldenburg, Theater Aachen, Theater Freiburg, Theater Coburg, Den Jyske Opera Aarhus, Staatstheater Meiningen, Staatstheater Mainz, Theater Luzern, Staatstheater Hannover, Theater Regensburg, Gärtnerplatztheater München und Landestheater Linz.
Ihr erstes großes Theaterprojekt war in der Lüneburger Heide im Zirkuszelt. Danach hat sie in und rund um Regensburg immer wieder Kostüme und Bühnen-objekte und -konzepte für Kirchen, Plätze, Fabrikhallen, Zirkuszelte, Parks und Gärtnereien entworfen. Es verbindet sie eine lange Zusammenarbeit mit den Regisseurinnen Marc Becker, Dominik Wilgenbus, Brigitte Walk (Walktanztheater in Vorarlberg), Joan Anton Rechi und Jarg Pataki. Sie ist Dozentin für die AG Kunsttherapie in Regensburg. Bis 2020 war sie Dozentin an der ADK Regensburg für Bühne und Kostüm. Bis 2012 war sie Dozentin an der Universität Würzburg und Nürnberg für experimentelle Kostümformen und Performance.






